Thursday, March 28, 2024
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Raketenprogramm – Text der Pressekonferenz von Soona Samsami, der Repräsentantin des NWRI in den USA

Text der Pressekonferenz von Soona Samsami, der Repräsentantin des NWRI in den USA – 16. Oktober 2002, Washington D.C.

Was ich heute vor Ihnen enthüllen werde, ist das Ergebnis einer intensiven Untersuchung und Forschung des Ausschusses für Verteidigungs- und strategische Studien des Nationalen Widerstandsrates Irans, der dabei die Unterstützung des Hauptquartiers der Organisation der Volksmojahedin Irans im Iran selbst erhalten hat.

Der Test der Shahab-4 Rakete

Das iranische Regime hat im Mai und August dieses Jahres die Tests für die Shahab-4 Rakete auf einem Raketenabschussgelände  80 km (50 Meilen) südlich von Semnan  abgeschlossen. Das ist eine modifizierte Version der SS-4 (Sandal)-Trägerrakete mit einer Reichweite von 2.000 km (rund 1250 Meilen) und einem Gefechtskopf von 1,5 Tonnen. Sie ist 22 m (72 Fuß) lang und wiegt 42 Tonnen. Sie wurde sowohl mit einem Eisen- wie mit einem Aluminiummantel getestet. Zum Zeitpunkt der Tests waren Ahmad Kazemi, der Befehlshaber der Luftwaffe der Revolutionsgarde, der Kommandant der Raketeneinheit der Revolutionsgarde Moqaddam sowie eine Reihe von Kommandanten  der Armee und des Gemeinsamen Stabs anwesend. Der Zielungenauigkeitsbereich (CEP) der Raketen beträgt 2,5 km.

Die Produktion der Shahab-4

Diese mit einem Lenkungssystem ausgerüsteten Raketen werden im Hemmat-Industriekomplex an der Fernstraße Damavand-Teheran gebaut. Die Fabrik gehört dem Revolutionsgardecorps.

Mit diesen Raketen mit einer Reichweite von 2.000 km (rund 1250 Meilen) wird das Regime alle Hauptstädte des Nahen Ostens und weite Teile Europas und Nordafrikas sowie die dort stationierten US-Kräfte im Zielbereich der Rakete haben.

Die Entwicklung von Shahab unter dem Deckmantel, Satelliten abzuschießen

Nach dem erfolgreichen Testen der Shahab-3 sagte Verteidigungsminister Ali Shamkhani, dass das Regime eine als Shahab-4 bezeichnete Rakete entwickele. Aber unmittelbar nach der Stellungnahme des damaligen US-Verteidigungsministers William Cohen zu dieser Angelegenheit, nahm Shamkhani seine Bemerkungen  zurück und behauptete fälschlicherweise, dass diese Rakete entwickelt  werde, um Satelliten in den Weltraum zu schicken. Willian Cohen warnte im Juli 2000 davor, dass die Entwicklung von Langstreckenraketen durch das iranische Regime eine gefährliche Entwicklung sei.

Pläne zur Beschleunigung der Entwicklung von Shahab 5 & 6

Nach der Fertigstellung von Shahab-4 entwickelt das Regime jetzt Shahab 5 und 6 mit noch größerer Reichweite. Shahab-5 wird eine Reichweite von 4.000 km haben, und Shahab-6, die auch den Namen "Kowsar” trägt, ist eine interkontinentale Trägerrakete (ICBM). Die Experten und Beamten des Regimes haben ihre Vorschläge und Pläne für die Entwicklung dieser Raketen  über die Chefs des Gemeinsamen Stabs an den Obersten Führer, Ali Khamenei, weitergeleitet. Diese Vorschläge werden vom  Brigadegeneral des Gardecorpos, Mohammad-Reza Nagdi, Chef der Logistik beim Oberkommando im Hauptquartier des Gemeinsamen  Stabes, untersucht.  Er ist der einstmalige Befehlshaber der Gegenspionage der Sicherheitskräfte mit einer langen Bilanz bei der Unterdrückung und dem Export des Terrorismus. Das klerikale Regime versucht, die für die Entwicklung fortgeschrittener Raketentypen notwendige Zeit dadurch abzukürzen, dass es sich bemüht, sensitive Technologie im Ausland zu kaufen.

Shahab-3 soll mit chemischen und biologischen Gefechtsköpfen ausgerüstet werden

Die Shahab-3 Rakete ist die gleiche wie die Nodong-1 Nord-Koreas mit einer ursprünglichen Reichweite von 1.000 km und in der Lage, Gefechtsköpfe von 750 bis 1000 kg zu tragen. Das Regime hat die Shahab-3 mit einer darüberhinausgehenden Reichweite von 1.300 km zum ersten mal im Juli 1998 getestet. Bei diesem Test explodierte die Rakete in der Luft nur Sekunden nach dem Abschuss.

Ein und halb Jahre später wurde sie im Februar 2000 erneut ohne Erfolg getestet. Dabei wurden  mehrere Zivilisten getötet. Schließlich wurde sie im Juli 2000 zum dritten mal getestet, und diesmal war der Test erfolgreich. Aber angesichts seines CEP von 3 km kam man zu dem Schluss, dass die Rakete mit chemischen und biologischen Gefechtsköpfen bestückt werden solle, um sie bei einer eventuellen Konfrontation wirkungsvoll zu machen.

Als die Shahab-3 am 26. September 1998 erstmals bei einer Parade zum Gedenken des Jahrestages des ersten Golfkrieges gezeigt wurde, hatten die Mullahs auf die Rakete geschrieben: "Die USA können überhaupt nichts machen” und "Israel muss vom Antlitz der Erde fortgeputzt werden.”

Semnan, ein neues Testgelände

In den vergangenen Jahren hatten die Revolutionsgarden ihre Raketen in der Region des Salzsees von Qom getestet, etwa  140 km südlich Teherans. Aber nach einigen katastrophalen Abschüssen, bei denen es zu Toten unter den Zivilisten auf dem Zielgelände kam, entschieden  sich die Garden für einen neuen Ort namens "Qasr-e Bahram” in der Siah Kouh-Region in der Nähe von Varamin (30 km südlich von Teheran).

Aber  nach zwei  erfolglosen Tests mit Shahab-3 Raketen mussten sie auch dieses Testgelände ändern, um zu verhindern, dass Informationen durchsickerten. Außerdem machte auch die schlechte Straße, auf der die Raketen transportiert werden mussten, um ihr Abschussgelände zu erreichen, Probleme in ihrem Abschuss- und ihrem Lenksystem. Die Abschuss- und Lenksysteme der Raketen sind empfindlich, weil man an ihnen herumgebastelt hat, um ihre Schnelligkeit und Maschinenkraft zu erhöhen. Schließlich wurden die Tests auf das Semnan-Abschussgelände in der Dasht-e Kavir verlagert. Dieses Gelände war auch in der Schah-Zeit für den Test von Katjuscha-Raketen und Artillerie-Geschossen benutzt worden.

Raketen bereit, US-Schiffe im Persischen Golf zu treffen

Das Revolutionsgardecorps hat einen weiteren Raketenentwicklungsplan, der als "Jam Raketenprojekt” in der Luftwaffenbasis Chamran des Gardecorps nahe der Stadt Jam (220 km  südöstlich von Bushehr am Persischen Golf) bekannt ist. Es gibt dort eine größere Zahl Boden-Boden-Raketen, die auf Gewässer und Strände auf der gegenüberliegenden Seite des Persischen Golfes gerichtet und bereit sind, US-Schiffe im Persischen Golf zum Ziel zu nehmen, wenn der Befehl dazu erteilt wird. Brigadegeneral Sa’adati, der Kommandant der Chamran-Basis, und sein Stellvertreter, Brigadegeneral Nikbakht, befehligen die Raketen-Einheiten. Die Raketen wurden von der Mostafa Khomeini-Basis an der Fernstraße Qom-Teheran zum Mehrabad-Flughafen in Teheran  gebracht und später von dort nach Bushehr geflogen.

Raketenkräfte auf fünf Brigaden erweitert, um die Möglichkeiten der Garde zu vergrößern

Der Raketenverband  des Regimes steht unter der Kontrolle der Luftwaffe der Revolutionsgarde, und ihr Befehlshauptquartier befindet sich in der Dastvareh-Basis an der Karaj-Fernstraße nördlich des Chitgar-Waldreservats. Nach der Entwicklung der Shahab-3 Raketen bildeten die Revolutionsgarden zwei  neue Raketeneinheiten, die Raad und Qaem genannt wurden, und vergrößerten ihre Raketenstreitkräfte von 3 auf 5 Brigaden, alles auf Grundlage eines Plans, die Raketenkraft der Garde und die Möglichkeit, gleichzeitig eine große Zahl von Raketen abzuschießen, zu vergrößern. Die Fünfte Raad Raketenbrigade ist in der Sajjad-Basis im Dorf Bidganah in Fardis nahe bei Karaj stationiert und für die Bedienung der Shahab 3 und 4 zuständig. Der Garde-Brigadegeneral Haidari-Javar befehligt diese Brigade, und sein Stellvertreter ist Brigadegeneral Moin-Zadeh. Der Oberbefehlshaber der Revolutionsgarde, Rahim Safavi, sagte letztes Jahr: "Fünf Gruppen für Trägerraketen zu organisieren, war die größte Aufgabe für die Luftwaffe Jetzt wurde die Abschreckungsfähigkeit der Islamischen Republik durch diese Trägerraketen gestärkt, und der Iran gehört zu den großen Raketenmächten  in der Region….”

Basen voll von Raketen

Die Allhadid-Raketenbrigade ist auf der Almehdi Basis in Fardis nahe Karaj stationiert. Auf dieser Basis sind ausländische Militärberater tätig. Diese Brigade verfügt über Scud B und C (Shahab 1 und 2) Raketen und hat 1994 und 2000 die Ashraf-Basis der Mojahedin beschossen. Eine als Shohada bekannte Basis nördlich von Kermanshah und eine weitere Basis namens Imam Ali Amadgah nahe Khoram-Abad sind mit dieser Brigade verbunden und haben Abschussrampen für Scud B und C Raketen.

Die 19. Zolfaqar Raketen-Brigade liegt in der Sajjad-Basis und verfügt über als Al-Nazeat bekannte Raketen von einer Tonne mit einer Reichweite von 100 km und über 3,5 Tonnen-Raketen mit der Bezeichnung Al-Zelzal mit 200 km Reichweite.

Die 23. Towhid Raketenbrigade ist in der Gebirgsregion von Khorram-Abad im Westiran stationiert.

Es gibt auch eine als "15 Khordad Raketengruppe” bekannte Raketeneinheit des Heeres der Garde, die über verschiedene Kurzstreckenraketen  mit der Bezeichnung Fajr (Morgenrte) und Oghab (Adler) verfügt.

Die Raketenkraft des Regimes

Das  Mullahregime hat 250 bis 300 Shahab 1 Raketen (identisch mit Scud B) mit einer ungefähren Reichweite von 300 km, was den größten Teil des Iraks, ganz Kuwait, wichtige industrielle Zentren und Ölfelder in Saudi Arabien und den VAE in Reichweite bringt. Es gibt auch 150 Shahab 2 Raketen (identisch mit Scud C Raketen) im Arsenal des Regimes.

Ein zusätzlicher Apparat zur Entwicklung weiterer Raketen

Das Mullah-Regime hat einen großen und teuren Apparat namens Luftraum-Industrieorganisation organisiert, zu der eine große Zahl von Fabriken, Komplexen und Forschungszentren gehören, um weitere Raketen mit größerer Zerstörungskraft und Reichweite zu entwickeln. Diese Organisation steht unter dem Befehl des Revolutionsgardisten Ahmad Vahid Dastjerdi (auf der beigefügten Liste stehen die Namen von 15 zu seiner Organisation gehörenden Fabriken, die Teile für die Entwicklung von Raketen produzieren oder zusammenbauen). Zusätzlich zu dieser Organisation, ist der  Maschinenbaukomplex unter Leitung von Brigadegeneral Rahimi  eine der Gruppen, die zur Organisation der Verteidigungsindustrie gehört, die unter Kontrolle des Verteidigungsministeriums steht. Dieses Werk hat auch mit der Herstellung der Körper, Teile und Untersysteme der Shahab-Raketen zu tun.

Die Entwicklung von Raketen – ein ständiges Merkmal der Verteidigungspolitik der Mullahs

Das Mullah-Regime hat seine Raketenentwicklungsprogramme und Ansammlung von Massenvernichtungswaffen in den letzten beiden Jahrzehnten unter großen Kosten zu seinen obersten Prioritäten gemacht. Die leitende Theorie des Regimes, wie sie 1984 von Mohammad Larijani (Berater des früheren Verteidigungsministers) beschrieben wurde, war "die Theorie der Um-al-Qora” (Mutter aller islamischer Länder). Khomeini hatte davon geträumt, eine "Union Islamischer Republiken” zu schaffen und sich dafür der Parole von der "Befreiung Jerusalems über Karbala” bedient, und seine Berater hatten  gesagt, dass das strategische Ziel darin bestehe, dass "der Iran die Um-al-Qora der islamischen Welt sein soll”. Sie sagten: "Um-al-Qora bedeutet der Ort, an dem die Führung der islamischen Welt ihre Basis hat.”

Larijani fügte hinzu, dass "das Verteidigungssystem des Regimes auf zwei Säulen beruht: der Fähigkeit zu zerstören und Vergeltung zu üben. Die Fähigkeit zu zerstören, bedeutet , dass der Feind sicher wissen muss, dass seine Streitkräfte, wenn er in den Iran einfällt, hier aufgerieben werden… Was unsere Kraft anbelangt, Vergeltung zu üben, so mögen die Amerikaner eines unserer Schiffe treffen, aber wir müssen darauf nicht antworten, indem wir eines ihrer Schiffe beschießen… Wir werden die Amerikaner dort treffen, wo es für sie keine Sicherheit gibt… In unseren Verteidigungskräften müssen wir die Örtlichkeiten irgendwo auf der Welt festlegen, wo wir die Amerikaner treffen können.” (Larijani a.a.O.)

Die Beschaffung, Entwicklung und Anhäufung von Massenvernichtungswaffen parallel zum Export von Terrorismus und Fundamentalismus sind von Anfang an die beiden permanenten Kennzeichen der Außen- und Verteidigungspolitik des mittelalterlichen Regimes, das im Iran herrscht, gewesen, und sind das auch heute.

Die Doktrin der asymmetrischen  Kriegsführung

Der Oberste Nationale Sicherheitsrat der Mullahs, dessen Vorsitz Khatami innehat, hat  in den letzten  Monaten eine Reihe von Treffen abgehalten, um die Militärdoktrin des Regimes zu überprüfen. In diesen Meetings, wo die Diskussion von den Spitzen-Kommandanten der Revolutionsgarde beherrscht wurde, hat der ONSR die "Doktrin der asymmetrischen Kriegsführung” angenommen. Das bedeutet den Strategen des Regimes zufolge, dass die Streitkräfte der Mullahs, weil sie in einer konventionellen Konfrontation im Zeitalter der weit fortgeschrittenen Militärtechnologie und ultramoderner Waffen keine Chance haben, auf andere Taktiken zurückgreifen müssen, einschließlich terroristischer Attentate und des Einsatzes von Massenvernichtungswaffen und der dazu gehörenden Trägersysteme, der Trägerraketen. Kürzlich erklärte Brigadegeneral Mohammad-Ali Jaafari vom Heer der Revolutionsgarde: "Nach dem Krieg mit dem Irak und der Wiederherstellung unserer Kräfte haben wir uns ernsthaft um entwickeltere Waffen und solche mit größerer Reichweite, vor allem auf dem Gebiet der Boden-Boden-Raketen, bemüht.”

Er fügte hinzu: "Da der wahrscheinliche Feind technologisch sehr viel weiter ist als wir, haben wir das, was man "asymmetrische Kriegsführungsmethoden” nennt, eingesetzt. Wir haben die notwendigen Übungen hinter  uns gebracht, und unsere Streitkräfte sind jetzt gut darauf vorbereitet” (die offizielle Nachrichtenagentur  IRNA, 9. Oktober 2002).

Zuvor schon hatte Hashemi Rafsanjani gesagt: "Wir müssen uns darauf vorbereiten, der Aggression des Feindes entgegenzutreten. Wir werden diese Aggression beantworten, indem wir sein Hinterland angreifen” (staatliches Fernsehen und Rundfunk, 16. Juli 2002).

Die Basen des Widerstands angreifen: eine "Warnung an kleine Staaten”

Das Mullah-Regime hat keinen Zweifel an seinen Absichten bezüglich der Entwicklung von Raketen gelassen. Zusätzlich zu den oben erwähnten Absichten und seinen Zielen im achtjährigen Krieg hat das Mullah-Regime verschiedene Arten von Raketen, vor allem Scud-Bs, eingesetzt, um Lager des iranischen Widerstands anzugreifen. Das klerikale Regime hat am 6. November 1994 drei Scud-Raketen und am 10. Juni 199 drei weitere auf das Lager Ashraf geschossen. Am 18. April 2001 feuerten die Mullahs 77 Boden-Boden-Raketen auf sieben Lager des iranischen Widerstands in der iranisch-irakischen Grenzregion. Einige Tage später warnte der Brigadegeneral der Revolutionsgarde, Leiter des staatlichen Rundfunks und Fernsehens und enger Vertrauter von Khamenei, Ali Larijani, Irans südliche Nachbarn in der Region des Persischen Golfes und sagte im Teheraner Freitagsgebet: "Der [Raketenangriff auf die Mojahedin-Lager] war eine Warnung an kleine Staaten in der Region,  dem Löwen  nicht auf den Schwanz  zu treten.” (IRNA, 27. April 2001)

Khatami hatte bereits zuvor am 1. August 1998 erklärt: "Der Iran wird niemanden um Erlaubnis fragen, um seine Verteidigungsfähigkeiten zu entwickeln.”