Thursday, March 28, 2024
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Iranische Dissidenten im Hungerstreik: „Um die Leben der anderen zu retten würden wir sterben“

METRO – Iranische Hungerstreikende kampieren vor der US Botschaft in London. Sie sind entschlossen, für ihren Protest gegen das „Massaker“ an Iranern im Irak zu sterben. Fünf Frauen und ein Mann sitzen bereits mehr seit zehn Wochen in einem provisorischen Camp und sind mittlerweile in einem besorgniserregenden Gesundheitszustand, der sich täglich verschlechtert.

 

Touran Ranjbar (51) sagte gegenüber Metro:“ Ich will nicht sterben. Ich will nicht hungrig sein und in der Kälte schlafen, aber ich habe keine andere Wahl. Uns bleibt nur noch diese Lösung. Wenn ich sterben sollte, dann habe ich zumindest dabei geholfen, das Leben anderer zu retten.“

Ihr Protest begann im September, nachdem 52 Iraner im Flüchtlingslager Camp Ashraf (Nahe Bagdad) ermordet wurden. Dort leben Mitglieder der Exilopposition MEK. 

Die Teilnehmer der Kampagne glauben, dass irakische Truppen hinter dem Anschlag stecken und sie beschuldigen die USA, dass sie Zusagen zum Schutz der Campbewohner gebrochen hat, welche in den 80er Jahren aus dem Iran flohen. Die Hungerstreikenden sagen, dass sieben Überlebende des Angriffes als „Geiseln“ genommen wurden, obwohl der Irak jegliche Beteiligung an den Ermordungen und Entführungen abstreitet.

Sia Rajabi (56), ein Lektor an der Universität von Westminsiter, sagte, dass er so lange nichts essen wird, bis die „Geiseln“ zurück kommen. 

Er sagte: „Es ist sehr schwer, nichts zu essen und es wirkt sich auf meinen Körper aus, ich kann mittlerweile nicht mehr alleine gehen. Doch ich mußte etwas tun, um auf das aufmerksam zu machen, was geschehen ist. Ich kann nicht auf meinem Sofa sitzen bleiben und Fernsehen schauen, während dies passiert.“

Die USA übergaben die Kontrolle des Camps Anfang 2009 an den Irak und sagen, dass dieser nun dafür verantwortlich ist. 

Eine Sprecherin der US Botschaft sagte, dass die USA „in schärfsten Worten den grausamen Anschlag verurteilt habe und dies immer noch tut.“