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NGO’s äußern sich darüber besorgt, daß der Irak iranischen Dissidenten ärztliche Versorgung vorenthält

Mittwoch, den 25. Februar 2015, 19. 13 Uhr

Rede von Gianfranco Fattorini, dem früheren Mit-Vorsitzenden der französischen NGO „Bewegung gegen Rassismus und für Freundschaft unter den Völkern (MRAP)“,

gehalten während einer Veranstaltung unter dem Titel „Das Recht auf ärztliche Versorgung“ im Hauptquartier der Vereinten Nationen in Genf am 20. Februar 2015:

Im Namen der Organisationen, die sich um diesen Runden Tisch versammelt haben – der „Internationalen Vereinigung für die Rechte der Frauen“, der „Internationalen Entwicklung der Bildung“, der „Stiftung Danielle Mitterand ‚France Libertés’“ sowie der „Gewaltlosen, übernationalen und überparteilichen Radikalen Partei (PRNTT)“ möchte ich Sie zu dieser Diskussion willkommen heißen, die sich auf das Problem des Zugangs zu medizinischer Versorgung in Camp Liberty nahe dem Bagdader Flughafen konzentrieren wird. 

Warum diese besondere Angelegenheit? Es leben dort tausende iranische Asylbewerber; sie halten sich schon viele Jahre lang im Irak auf, und sie wurden wiederholt von den irakischen Truppen überfallen, die sie beschützen sollen.

Während dieser Überfälle wurden zig Personen getötet und hunderte verletzt; oftmals wird ihnen der Zugang zu ärztlicher Behandlung und zu Medikamenten verweigert. 

Alle diese Personen lebten einstmals nordöstlich von Bagdad in Camp Ashraf. Seit der Zeit, als die Truppen der USA aus dem Irak abzogen und die irakischen Behörden die Kontrolle übernahmen, setzten diese alles daran, diese Menschen von Camp Ashraf zu evakuieren und zwangen sie zu einem beschwerlichen Umzug nach Camp Liberty – einer ehemaligen Stellung der USA in der Nähe des Bagdader Flughafens. 

Seitdem werden diese Personen von den irakischen Behörden, die das Lager kontrollieren, belagert. 

In Camp Ashraf verfügten diese Menschen über ausreichend medizinische Einrichtungen, darunter einen Operationssaal. Sie baten um Erlaubnis, diese Dinge nach Camp Liberty zu bringen, doch wurde ihnen diese von den irakischen Behörden verweigert. 

Die gesamte medizinische Infrastruktur blieb daher in Ashraf zurück. Die Asylbewerber in Camp Liberty haben keinen Zugang zu ärztlicher Behandlung und Medizin. Sie sollten aber nach dem Völkerrecht und dem internationalen humanitären Recht solchen Zugang haben. 

Unter ihnen befinden sich 907 Personen, darunter 245 Frauen, die um dringend notwendige Behandlung bitten; 117 von ihnen warten seit 2012 darauf. 

Aufgrund dieser medizinischen Blockade sind bereits mehr als 20 Personen an Krankheiten gestorben, die hätten behandelt werden können. 

Zu Ihrer Information: Die Kosten für medizinische Behandlung der Asylbewerber in Camp Liberty beliefen sich in den Jahren 2013 und 2014 auf $4 754 000. Diese Kosten wurden in Gänze vom iranischen Widerstand getragen.

Hintergrund: Camp Liberty, in der Nähe des internationalen Flughafens von Bagdad beherbergt fast 3000 iranische Dissidenten, darunter Mitglieder der iranischen Oppositionsbewegung „Organisation der Volksmojahedin des Iran (PMOI/MEK)“, die schon seit Jahrzehnten im Irak leben.