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Iran: Grenzträger werden zu Opfern gemacht

Montag, den 18. Mai 2015 um 21:20 Uhr 

Am Abend des 10. Mai eröffneten Sicherheitskräfte des iranischen Regimes in Mohammadabad, einer Polizeistation bei Iranshahr, das Feuer auf einen Kleinlastwagen, der Dieselöl transportiert hat. Das Fahrzeug fing Feuer und die zwei Fahrer verbrannten und kamen zu Tode. Der Grund dafür,

dass auf den Lastwagen geschossen wurde, war der, dass angeblich Öl geschmuggelt worden sei.

In der Provinz Sistan und Belutschistan verdienen sich die Menschen und besonders Jugendliche wegen Armut und Arbeitslosigkeit ihren Lebensunterhalt mit dem Verkauf von Öl oder anderen Gütern. Diese armen Leute laufen in kalten Wintern und heißen Sommern über schwierige Passwege in ständiger Furcht davor, verhaftet oder getötet zu werden.

 Entsprechend wurden am Anfang dieser Woche vier Belutschen von Grenzwächtern der Station Nagour an der iranisch-pakistanischen Grenze von Grenzwächtern getötet oder verletzt, die das Feuer auf sie eröffneten. Diese herzzerreißende Tragödie ist nicht auf die südöstliche Grenze des Landes  beschränkt.

Im Westen, in Kurdistan, werden die verarmten Grenzträger, die auf ihren Rücken Waren über bergige Passagen transportieren, ebenfalls von den Kräften des iranischen Regimes zu gezielten Schüssen ins Visier genommen.  

Am 27. Februar wurde ein Grenzträger in der Region Rabat im Bezirk Sardasht von den Sicherheitskräften getötet. Dann kam am 9. März ein weiterer Lastenträger aus der Stadt Marivan auf ähnliche Weise in Asenabad, das auch an der Grenze liegt, durch die Schüsse von iranischen Revolutionsgarden ums Leben.

Drei Tage später, am 12. März, wurden mehrere dieser Träger in der Region Sardasht durch Schüsse von Sicherheitskräften verletzt und einer von ihnen starb später im Krankenhaus. Die repressiven Elemente des Regimes schießen nicht nur auf diese armen Leute, sondern nehmen ihnen die Güter ab, weil sie angeblich Schmuggler seien. Am 29. März haben die Revolutionsgarden einige Grenzträger in Saqez und Baneh zusammengetrieben und ihnen ihre Waren abgenommen.

Diese armen Leute transportieren Waren wie Öl, Zigaretten,   elektrische Geräte, Bekleidung, Reifen… unter großen Schwierigkeiten und unter Lebensgefahr, um ihre Familien zu ernähren.

Der Druck wird auf die verarmten Leute ausgeübt, während geschmuggelte Waren im Wert von mehr als 20 Milliarden $ jährlich ins Land kommen, was ein Drittel des offiziellen Handelsvolumens des Landes bedeutet.

Gegenstände wie Zigaretten, Handys, Bekleidung und sogar Safran wird von Gangs, die mit dem Regime in Verbindung  stehen, ins Land geschmuggelt. Diese Schmuggler werden nicht nur nicht von den Sicherheitskräften ins Visier genommen, sie werden nicht einmal verhaftet. In Wahrheit ist es so, dass Elemente und Organe des Regimes wie die Revolutionsgarden ihre eigenen illegalen Häfen betreiben, die für den Schmuggel benutzt werden. Es wird berichtet, dass etwa 80 dieser illegalen Häfen in den Provinzen Buschehr, Hormozgan, Sistan und Belutschistan außerhalb des Zollgeländes existieren.

Dieser Schmuggel ist absolut schädlich für die heimischen Hersteller. Mehr noch, wenn diese Waren auf  legalen Wegen ins Land eingeführt würden, würde es der Regierung 3 Milliarden $ an Steuereinkünften bringen. Im vergangenen Januar stellte Moussa al-Reza, Mitglied des Parlamentsausschusses für Planung, Budget und Wirtschaftsprüfung, fest: „Der Wert der Waren, die in die freien Zonen gelangen, beträgt mehr als 8 Milliarden $ und diese Gebiete haben sich in offizielle Schmuggelzentren verwandelt“.

Der Innenminister des Regimes hat erklärt: „Es gibt bei uns Leute, in deren Namen 27000 Fahrzeuge wie Porsches ins Land gebracht werden, es werden aber keine Steuern dafür bezahlt“.

Während Institutionen, die mit dem Regime verbunden sind, eifrig mit Schmuggel in schwindelerregendem Ausmaß beschäftigt sind und von den Führern des Regimes unterstützt werden, wird auf die verarmten Leute für den Schmuggel von ein bisschen Öl, Kleidung oder Zigaretten geschossen. Das Regime wird für seine Politik sicher früher oder später die Rechnung präsentiert bekommen.