Friday, March 29, 2024
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Gesundheitszustand von politischen Gefangenen im Iran verschlechtert sich

NWRI – Der Gesundheitszustand mehrerer politischer Gefangener, denen medizinische Behandlung verweigert worden ist, obwohl sie an verschiedenen Krankheiten leiden, hat sich verschlechtert, wie lokalen Berichten zu entnehmen ist.

Der politische Gefangene Hadi Qaemi, der mit Mitgliedern der Organisation der Volksmudschahedin (PMOI oder MEK) verwandt ist, hat verschiedene Beschwerden, darunter Bluthochdruck und Prostatakrebs. Er befindet sich im Abschnitt 7 in dem berüchtigten Evin Gefängnis von Teheran. Herr Qaemi wurde zuhause von Agenten des Ministeriums für Nachrichtendienste festgenommen und gegen Ende des Jahres 2009  im Abschnitt 209 des Evin Gefängnisses in Einzelhaft gebracht. Das geschah nach den großen Protesten gegen das Regime. Er hat ein Urteil zu 15 Jahren erhalten, die er absitzen muss.

Dem kurdisch iranischen Gefangenen Afshin Sohrabzadeh, 23, der im Minab Gefängnis im Südiran einsitzt, wird eine angemessene politische Behandlung verwehrt, obwohl die Ärzte in einem Brief dargelegt haben, dass er in einem Krankenhaus außerhalb des Gefängnisses behandelt werden muss.  Man geht davon aus, dass Herr Sohrabzadeh Darmkrebs hat, und es heißt, dass sich sein Zustand immer mehr verschlimmert. Er hat sich die Lippen zugenäht und befindet sich seit zwei Wochen im Hungerstreik aus Protest gegen die Verweigerung medizinischer Versorgung. Er wurde im Juni 2009 von Agenten des Nachrichtendiensts des Regimes festgenommen. Das Gericht der Mullahs in Sanandaj im West-Iran hat ihn wegen „moharebeh“ oder „Auflehnung gegen Gott“ angeklagt, weil er in Verbindung zu einer kurdischen Oppositionsgruppe steht.

Abdolfattah Soltani, einem prominenten Anwalt, der früher politische Gefangene verteidigt hat und der jetzt selber ein Gefangener aus Gewissensgründen im Evin Gefängnis ist, soll, wie es heißt, die Behandlung im Krankenhaus versagt worden sein, obwohl er Herzbeschwerden und stark wechselnden Blutdruck hat und an chronischen Schmerzen im Rücken und Nacken leidet. Er wurde im Juni 2009 von Agenten des berüchtigten Ministeriums für Nachrichtendienste und Sicherheit (MOIS) des Regimes verhaftet und in den Abschnitt 209 des Evin Gefängnisses gebracht. Man klagte ihn der Propaganda gegen das Regime und wegen Interviews in Medien an, in denen es um die Situation seiner Klienten ging. Er wurde zu 18 Jahren Gefängnis verurteilt. Außerdem ist er für 20 Jahre von der Berufsausübung als Jurist ausgeschlossen.
Der kurdisch iranische politische Gefangene Hassan Farij, 31, hat im Gefängnis von  Orumieh (Urmia) im Nordwesten des Iran ein Todesurteil  zu erwarten, wie Berichten aus dem Gefängnis zu entnehmen ist. Herr Farij wurde vor fünf Jahren von den berüchtigten Agenten des Nachrichtendienstes des Regimes  bei Bukan festgesetzt. Laut Verwandten von Herrn Farij hat der Richter, der in seinem Fall den Vorsitz hat, ihn als „Konterrevolutionär“ bezeichnet, der „es gewiss verdiene, hingerichtet zu werden“.