Thursday, March 28, 2024
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Iran-Bericht: prekäre Arbeitsbedingungen von 1,5 Millionen Bauarbeitern

Weil es immer weniger Aufträge und Arbeitsplätze gibt und der Baubereich stagniert, geht das Leben der iranischen Bauarbeiter in die Brüche.

Laut ILNA vom 14. Mai 2018 gibt es zwei entscheidende Gründe dafür: Ein Rückgang der Nachfrage für Bauvorhaben und die Beschäftigung von Billiglohnarbeitern aus dem Ausland.

Neben diesen Problemen gibt es weitere Faktoren wie steigende Kosten, Problem mit der Versicherung und immer schlechter werdenden Arbeitsbedingungen, Gesundheitsversorgung und Pensionen.

„Karim“ ist einer der Bauarbeiter und ein erfahrener Stuckateur. Er sieht vor allem die Versicherungen als eines der Hauptprobleme und er glaubt, dass:“ Die Regierung den Arbeitern nicht genügend Möglichkeiten zur Beschäftigung gibt und dass daher viele Bauarbeiter große Probleme haben.“

Karim redet über seine Zeiten der Arbeitslosigkeit, die er in der Vergangenheit erleben musste, nachdem die Organisation für soziale Sicherheit plötzlich seine Versicherung kündigte und er und andere Arbeiter zuvor nicht informiert wurden. „Als wir heraus finden wollten, warum die Organisation für soziale Sicherheit unsere Versicherungen aufgelöst hatte, sagten sie uns, dass sie uns am Arbeitsplatz besuchen kommen werden und dort die Fragen geklärt werden.“ Er ergänzt:“ Als wir ihnen dann sagten, dass sie uns nicht besuchen können, weil wir ja dort nicht mehr arbeiten können, nannten sie das „unser Problem“ und meinten, wir sollten sie dann wieder kontaktieren, wenn wir einen neuen Job haben.“

Er erinnert sich auch daran, dass Bauarbeiter oft länger als 6 Monate arbeitslos sind.“ Eine Arbeitslosigkeit von mehr als 6 Monaten ist ein übliches Problem, mit dem wir klar kommen müssen. Doch wie sollen wir unsere Problem so lösen können?“.

Er beschwert sich auch über die Arbeit der Organisation für faire Arbeit im Bauwesen: „Die Organisation für faire Arbeit im Bauwesen wurde für uns Arbeiter gegründet, aber sie unterstützen uns selbst in ihren eigenen Bereichen überhaupt nicht.“

Als Karim arbeitslos war, bat er die Organisation im Hilfe:“ Sie sagten mir, dass sie ein Jobangebot für mich hätten. Die übliche Bezahlung für einen Stuckateur beträgt 8000 Toman pro Meter, doch dort sollte ich nur 2000 Toman pro Meter erhalten, was einer Arbeit als Sklave gleich kommt. Zudem verlangten sie von mir, dass ich dafür eine Jahresmitgliedschaft in ihrer Organisation kaufe, die 150.000 Toman beträgt.“

Es gibt 1,5 Millionen Bauarbeiter im Iran. Diese Zahl gab der Leiter der Gewerkschaft für das Bauwesen in der Provinz Teheran heraus. Er erklärte:“ Diese Arbeiter haben keine dauerhafte Beschäftigung und ihre jeweilige Arbeit dauert manchmal nur einige Tage. Dies sorgt für viele Probleme, die noch größer werden, wenn immer mehr ausländische Arbeiter zu Billiglöhnen beschäftigt werden.“