Thursday, March 28, 2024
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Iran: Politische Gefangene kämpfen gegen unfaire Behandlung

Am 10. Oktober fand der Internationale Tag gegen die Todesstrafe statt. In den ersten 6 Monates des Jahres gab es 176 bestätigte Hinrichtungen in den iranischen Gefängnissen. Viele Gefangene wurden für Verbrechen zum Tode verurteilt, für die eine Todesstrafe völlig unangemessen ist.

So wurden z.B. zahlreiche Menschen hingerichtet, weil sie in kleineren Drogendelikten verwickelt waren. 

Politische Gefangene und andere, die ihre Stimmen gegen das iranische Regime erhoben haben, sind ebenfalls seit der Revolution von 1979 Ziel von Hinrichtungen gewesen. Alleine im Sommer 1988 wurden mehr als 30,000 politische Gefangene hingerichtet, nur weil sie eine andere politische Einstellung und Vorstellungen hatten.

Die Gefangenen im Iran werden schrecklich behandelt. Sie werden systematisch mißhandelt und gefoltert. Einigen werden die Fingernägel heraus gezogen, andere werden kopfüber an den Füßen aufgehängt. Vielen von ihnen wird notwendige medizinische Versorgung untersagt. Einige wurden so lange mißhandelt, bis sie falsche Geständnisse unterzeichneten. Einige werden ausgepeitscht. Viele müssen in absolut untragbaren Bedingungen dahin vegetieren. Andere bekommen kein Essen oder sie dürfen nur einmal am Tag auf die Toilette gehen.

Die Gefangenen beugen sich dennoch nicht dieser unfairen Behandlung und sie sprechen weiterhin tapfer über ihre Situation. Einige Gefangene gehen in den Hungerstreik und zeigen so aktiv der Welt, welche Bedingungen sie ertragen müssen. Sie reden über die Mißhandlungen, die sie erfahren und erklären, dass sie niemals still sein werden.

Die Menschenrechtsaktivistin Atena Daemi ist eine politische Gefangene, die zur Zeit im berüchtigten Evin Gefängnis in Teheran inhaftiert ist. Sie schickte kürzlich einen Brief aus dem Gefängnis, in dem sie über die Todesstrafe und die schrecklichen Bedingungen im Gefängnis sprach. 

Majid Asadi ist ein politischer Aktivist, der ohne Anklage im selben Gefängnis wie Frau Daemi sitzt. Er wurde von einer unbekannten Agentur verhaftet, die nicht einmal einen Haftbefehl hatte. Er wurde im Februar letzten Jahres zu Hause verhaftet.

Die internationalen Menschenrechtsorganisationen und Menschenrechtsaktivisten haben das iranische Regime für seine willkürlichen Inhaftierungen und deren Nutzung der Todesstrafe kritisiert und zu einem Ende der Todesstrafe aufgerufen. Amnesty International rief den Iran auf, seine „im großen Maße unfairen Prozesse“ gegenüber Gefangenen aus Gewissensgründen zu beenden und forderte, diese Personen sofort frei zu lassen, weil sie „nicht in das Gefängnis gehören“.

Der Iran hat die höchste Hinrichtungsrate bezogen auf die Einwohnerzahl. Er ist für mehr als die Hälfte aller weltweiten Hinrichtungen verantwortlich.

Die Behörden lassen sogar Menschen hinrichten, die zum Zeitpunkt des Verbrechens minderjährig waren. Dies verletzt die internationalen Rechte, an die sich das iranische Regime nicht halten will. Ein Direktor von Amnesty International sagte dazu:“ Diese ungesetzlichen Hinrichtungen zeigen deutlich, dass das Land seinen beschämenden Status als einer der führenden Hinrichter der Welt beibehält, wenn es sogar Menschen hinrichtet, die zum Zeitpunkt ihrer Verbrechen noch minderjährig waren.“

Eine Sache ist jedenfalls sicher: Die politischen Gefangene und das iranische Volk werden nicht darin aufhören, für ihre Forderungen und das Ende des Despotismus in ihrem Land zu kämpfen.