Thursday, March 28, 2024
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Der Iran hat noch 5 Jahre bis zum Gipfelpunkt der Wasserkrise

Am 2. Januar fand in Razavi Khorasan eine Versammlung statt, in der die derzeitige Wassersituation im Osten des Iran diskutiert wurde. Dabei kamen einige sehr verstörende Tatsachen zu Tage.

Wegen der Austrocknung des größten Teils des Hamun Sees und der darauffolgenden Wasserkrise wurden Hunderte in der östlichen Region des Iran obdach- und arbeitslos.

Laut IRNA hat Mohammad Hossein Shariatmadari (der Chef des Nationalen Zentrums für Strategische Studien für Landwirtschaft und Wasser in der Kammer für Handel, Industrie, Bergbau und Landwirtschaft, auch ICCIMA), eine Warnung wegen der Wasserknappheit herausgegeben: „Wir stehen 5 Jahre vor dem Gipfelpunkt dieser Krise, die aus den Nachlässigkeiten der letzten 50  resultiert“; und hinzugefügt, dass die Wiederherstellung der Wasserressourcen des Iran nahezu unmöglich sei, weil „es uns an der Entschlossenheit und ebenso an einer wirksamen Führerschaft mangelt“.

Wie die meisten Länder der Region hat der Iran jetzt seit einiger Zeit mit Dürre, verminderten Regenfällen und Klimawandel zu kämpfen. Das bringen Politiker mit Missmanagement und ineffektiver Politik in Verbindung.

Missmanagement

Laut ISNA ist Kalantari überzeugt, dass die Umwelt seit der Gründung der Islamischen Republik ignoriert worden ist, wie es die industriellen Entwicklungen derzeit belegen.

In den vergangenen Monaten und Jahren haben sich die Bauern und Bewohner einiger Städte, wie die um Isfahan, über die Pläne der Regierung in Bezug auf die Übertragung von Wasser zwischen verschiedenen Speichern beschwert und sie mussten frustriert zusehen, dass ihre Grundrechte ignoriert wurden; statt aber zu kooperieren, hat die Regierung gegen sie gekämpft und die Protestler mit ihrer Polizeimacht unterdrückt.

Einige Politiker behaupten, dass die Wasserknappheit durch die Entsalzung der Einrichtungen um den Persischen Golf und das Meer von Oman wirksam gemanagt werden könne.

Ineffektive Politik

In einer Versammlung am Mittwoch hat Mohammad Hossein Papoli Yazdi (Professor an der Tabiat Modares Universität in Teheran) diesen Plan kritisiert: „Nennen Sie mir das Land, das entsalztes Wasser mehr als 1000 Kilometer transportiert. Derzeit liegt der Weltrekord bei 100 Kilometer“.

Laut den Politikern und Experten in der Regierung selbst scheint sich die Lage in Bezug auf die Wasserknappheit niemals zu verbessern, weil die ineffektive Politik fortgesetzt wird und die Notwendigkeiten in Bezug auf die Umwelt weiterhin ignoriert werden.

Der Präsident der ICCIMA hat sich dazu auch geäußert: „Wir haben keine Pläne dafür und so fühlt es sich genauso an, als ob wir uns mit geschlossenen Augen weiter bewegen. Schauen sie nur auf Khorasan Razavi, wo die Industrieentwicklung zu sehr gefährlichen Konsequenzen führt“.

Annäherung an den Gipfelpunkt der Krise

Im letzten Juni brachte Issa Kalantari Isfahan (wo die Spitzenindustrien des Iran ihren Sitz haben) als Beispiel für die Unaufmerksamkeit auf „die „nationale Verbesserung“ aufs Tapet und sprach von einigen Millionen Bewohnern, die es mit einer Knappheit an Trinkwasser zu tun bekommen haben.

Viele Experten glauben, dass der exzessive Bau von Staudämmen, die Nichtbeachtung der Regeln des optimalen Wasserverwendung in der Landwirtschaft, der exzessive Gebrauch erneuerbarer Wasserressourcen, die Absenkung des Bodens und das Austrocknen von Seen alle zusammen destruktive Konsequenzen haben und deshalb zu noch mehr Leiden der Bevölkerung führen.

In der Zwischenzeit haben viele Dorfbewohner die östlichen Regionen des Iran (besonders von Sistan und Belutschistan) verlassen und sind in die ländlichen Gebiete anderer Städte gewandert (die bald selber von der „nationalen Wasserkrise“ betroffen sein werden wegen der wachsenden Bevölkerung und dem Wasserverbrauch).