Thursday, March 28, 2024
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Exklusiveinterview mit Senator Robert Torricelli zum Terrorplan des Iran im Jahr 2018

Am 1. Juli 2018 vereitelten die europäischen Behörden einen Bombenanschlag auf die Versammlung der iranischen Opposition in Frankreich. Alle vier Terroristen, darunter auch der iranische Diplomat Assadollah Assadi, wurden gefaßt und erhielten später hohe Haftstrafen.

Am vergangenen Dienstag verhandelte ein belgisches Gericht über die Berufungen von Assadis Günstlingen Amir Saadouni, Nasimeh Naami und Mehrdad Arefani. Obwohl sie sich während ihrer Verhaftung im Besitz von Sprengstoff und Spionen-Ausrüstung befunden hatten, haben sie bei dem Bericht Berufung eingelegt.

Die drei Terroristen gehörten unter Assadis Kommando dem umfangreichen Netzwerk Teherans zu Terror und Spionage an. Während Assadi sich in Haft befindet, ist dies Netzwerk des Iran in Europa weiterhin intakt. Daher nimmt unter den iranischen Dissidenten und den prominenten Politikern, die an der Veranstaltung von 2018 teilgenommen haben, die Besorgnis zu.

In einem Exklusivinterview baten wir Robert Torricelli, einen ehemaligen Senator der Vereinigten Staaten und Kläger im Falle Assadi, um seine Experten-Meinung zu der schwachen Haltung westlicher Länder gegenüber dem bestürzenden Terrorismus Teherans.

Frage: Vor neun Monaten wurde Assadollah Assadi, ein Diplomat des iranischen Regimes, wegen eines Terror-Anschlages verurteilt, der sich im Jahre 2018 gegen die Versammlung „Freier Iran“ in Paris hätte richten sollen. Haben Ihrer Meinung nach die europäischen Führer bedeutende Schritte unternommen, um das Netzwerk von Spionage und Terrorismus des Regimes in der EU zu demontieren? Was könnte noch getan werden?

Senator Torricelli: Ich nahm gemeinsam mit hunderten europäischer und amerikanischer Würdenträgern an der Versammlung teil, um im Sinne von Madame Maryam Rajavi und ihrem Zehn-Punkte-Plan für einen freien, demokratischen Iran den FREIEN IRAN zu unterstützen. Das Regime des Iran ist ein Feind seines eigenen Volkes; nichts ist für es unerträglicher als eine internationale Anerkennung seiner legitimen Opposition. Der Terroranschlag gegen Madame Rajavi und die demokratische Versammlung in Paris stellten für unsere Demokratien und die Meinungsfreiheit eine ernste Heraus-forderung dar.

Meiner Meinung nach sollten die europäischen Regierungen im Kampf gegen die Operationen des Regimes – seine Spionage- und Desinfor-mationskampagnen in Europa – aktiver werden. Wenn wir nicht alle eine entschiedene Haltung einnehmen, wir dies nicht der letzte tödliche Terror-Anschlag gewesen sein.

Ich befürworte die Verurteilung Assadis in Belgien und hoffe, daß sie Teheran eine klare Botschaft senden wird. Die Mullahs müssen einsehen, daß ihre Anstrengungen, die Meinungsfreiheit und die demokratischen Regierungen in Europa zu unterminieren, zum Scheitern verurteilt sind.

Frage: Während der auf den Fall Assadi bezogenen Ermittlungen wurde bei ihm ein grünes Notizbuch gefunden – und darin die Namen iranischer Agenten in Europa, die sich auf seiner Lohnliste befanden. Was sollen Ihrer Meinung nach die westlichen Geheimdienste mit dieser sensiblen Information anfangen?

Senator Torricelli: Nun ja, ich erwarte eine starke Reaktion mit dem Zweck, dies Netzwerk zu zerstören, alle offiziellen Agenten auszuweisen und jeglichen Kontakt mit Individuen, die zum Terro-rismus beitragen, zu entmutigen. Außerdem ist es wichtig, einzusehen: Die Verbreitung von Falsch-Informationen über die iranische Widerstandsbewegung gehört zu den Grundlagen der terroristischen, antidemokratischen Tätigkeit des Regimes.

Wirkliche Sicherheit für Europa und für die iranischen Dissidenten
würde mit der Auflösung dieser Netzwerke anfangen.

Was sollten Ihrer Meinung nach die westlichen Regierungen jetzt tun?

Senator Torricelli: Ich glaube, wir befinden uns gegenüber dem Iran an einer Wasserscheide. Der neu gewählte Präsident des Regimes steht für alles, was an der theokratischen Diktatur falsch ist. Die Wahl eines Mannes, der direkt für Massenmord verantwort-lich ist, stellt eine offene Herausforderung der internationalen Gemeinschaft dar. Die Weigerung des Regimes, über sein Streben nach Atomwaffen ehrlich zu verhandeln, bedeutet eine unmißver-ständliche Botschaft.

Die Welt beginnt zu verstehen, daß es falsch war, von diesem Regime irgendeine Mäßigung, irgendeine Veränderung seines Ver-haltens zu erwarten. Dies neue Bewußtsein muß dazu führen, daß man versteht: Die vom Iran ausgehende Bedrohung kann nur mit der Wahl einer freien, demokratischen Regierung im Iran enden.

Es wird Zeit, daß man die Verhandlung mit Raisis Regime und Khamenei aufgibt. Alle freien Menschen müssen zusammenstehen gegen die vom Regime begangenen Verstöße und Drohungen und in der Unterstützung der demokratischen Werte und der Menschenrechte; sie müssen den von Maryam Rajavi angeführten iranischen Widerstand unterstützen.

Frage: Wenn die belgische Justiz sich dazu versteht, die Strafen für die drei überführten Komplizen Assadollah Assadis bei dem für den geplanten Anschlag des 18. Novembers zu mildern, welche Botschaft würde das den anderen Leuten senden, deren Namen sich in dem grünen Notizbuch befinden, sowie den Schläferzellen in Europa und den Vereinigten Staaten?

Senator Torricelli: Ich bin sehr zuversichtlich, daß das belgische Berufungsgericht gegen die überführten Komplizen des Terror-Diplomaten des iranischen Regimes entscheiden wird. Das Verbrechen, an dem sie sich beteiligten, war schwer – und dies in Erwartung eines Geldsegens : die Tötung bzw. Verstümmelung von tausenden unschuldigen Menschen, die sich im Jahre 2018 in Paris versammelt hatten. Diese Umstände berechtigen das Gericht zu keiner Gnade; sie sollten in dem vollen vom Recht zugelassenen Ausmaß bestraft werden. Nur eine starke Entscheidung zur Gerechtigkeit kann das vom Regime in Europa unterhaltene Agenten-Netzwerk entmutigen. Es muß die Botschaft hergestellt werden, daß man nicht nach Europa kommen kann, um sich dort in Terror-Tätigkeit zu engagieren, ohne ernste Konsequenzen befürchten zu müssen. Jede in dieser Hinsicht bewiesene Milde würde die Einladung dazu bedeuten, daß man derartige Verbrechen nicht nur gegenüber den iranischen Dissidenten, sondern gegenüber allen freien Gesellschaften Europas begehen könne.