Friday, March 29, 2024
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Iran: Gefangene in Bandar Abbas und Zahedan brutal angegriffen

Am Mittwoch den 28. Mai haben die unterdrückerischen Wachmannschaften des Zentralgefängnisses von Zahedan den Trakt 3 dieses Gefängnisses überfallen,

die Gefangenen gedemütigt und beleidigt und außerdem das Eigentum der Gefangenen zerstört und gestohlen. Agenten der Unterdrückung setzten Gefangene mehrere Stunden lang der prallen Sonne aus, ohne dass sie Wasser trinken oder die Toiletten benutzen konnten.  

Trotz Drohungen der Henker weigerten sich Gefangene, einen Vortrag von Babai anzuhören, dem Chef der Gefängnisorganisation der Provinz Sistan und Beludschistan. Daraufhin wurden vom Wachpersonal alle Telefonleitungen unterbrochen.

In der Dämmerung des Sonntag, am 25. Mai, haben Wachmannschaften gegen Aufruhr im Zentralgefängnis von Bandar Abbas die Häftlinge angegriffen und sie brutal geschlagen. Die Unterdrückungskräfte haben bei der Razzia die Handys der Gefangenen konfisziert. Zugleich haben sie Einrichtungen der Häftlinge zerstört. Für mehr als eine Woche sind keine telefonischen Kontakte der Insassen mit ihren Angehörigen möglich. 

Das Gefängnis in Bandar Abbas ist eines der schrecklichsten im Iran. Es werden dort politische und andere Häftlinge nicht getrennt. Obwohl das Gefängnis für 300-400 Menschen eingerichtet ist, werden dort derzeit 3800 Insassen zusammengezwängt. 500 davon sind zum Tode verurteilt, für wiederum 300 von diesen ist das Todesurteil vom Obersten Gericht der Mullahs bestätigt worden.

Wegen der dichten Belegung sind viele Gefangene gezwungen, sich nur in den Fluren aufzuhalten. Es gibt keine Behandlung einfacher Krankheiten. Den Patienten werden nur Psychopharmaka und Methadon-Tabletten gegeben. Das Essen hat schlechte Qualität, ist unzureichend und schmeckt bitter, weil viel Kampfer zugesetzt wird. Im Laden des Gefängnisses wird Dosennahrung, deren Ablaufdatum überschritten ist, zu dreimal höheren Preisen im Vergleich zu draußen verkauft. Dieser Laden ist die Einkunftsquelle schlechthin für   Zwischenhändler und Henker in dieser Haftanstalt.

Das Wasser riecht und schmeckt schlecht. Bei Stromausfall sind die Wasserversorgung und die telefonischen Verbindungen ebenfalls unterbrochen. Die Umgebung ist extrem ungesund und voller Würmer. Toilettenartikel und Produkte für die persönliche Hygiene wurden schon lange nicht mehr  ausgegeben, obwohl es üblich war, dass die Gefangenen sie einmal im Monat bekommen haben. Licht gibt es nur bis 10 Uhr abends. Politischen Gefangenen ist es nicht erlaubt, den Trakt zu verlassen oder die Bibliothek zu benutzen. Für 200 Gefangene eines Traktes stehen nur vier abgenutzte Duschen ohne Türen und zwei Toiletten zur Verfügung. Bei feuchtem oder sehr heißem Wetter in Bandar Abbas gibt es an den meisten Tagen kein Wasser und keine Duschen.

Sekretariat  des Nationalen Widerstandsrats Iran

29. Mai 2014