Friday, March 29, 2024
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Iran: Das Regime verheimlicht die genaue Zahl der getöteten Bergleute

Das Grubenunglück in Azadshahr – aktualisierte Nachricht

Am 9. Mai erklärte der Generaldirektor der Abteilung für Krisenverwaltung in der Provinz Golestan (im Norden des Iran), es sei im Bergwerk von Azadshahr der Leichnam eines weiteren Bergmanns entdeckt worden. Damit erhöhte sich die Zahl der Getöteten auf 43.

Eine Woche nach dem Grubenunglück in Azadshahr weigert sich das Mullah-Regime immer noch, die genaue Zahl der bei diesem Unglück Getöteten bekannt zu geben. Das Bergwerk hatte 500 Bergleute; doch die betroffenen Stellen weigern sich mitzuteilen, wie viele Bergleute in der Zeit des Unglücks vor Ort waren. Eine Reihe von Funktionären des Regimes sagte, die Explosion habe sich während eines Schichtwechsels ereignet, als viele Bergleute in die Grube fuhren. Andere Quellen des Regimes sagten zunächst, es hätten sich 90 Bergleute in der Falle befunden; später verlegten sie sich darauf, widersprüchliche Meldungen über die Zahlen herauszugeben, um das wahre Ausmaß des entsetzlichen Ereignisses zu verschleiern.

„Es ist noch unklar, wie viele der 60 Arbeiter bei dem Grubenunglück gestorben sind“, sagte Hadi Hosseini vom Sekretariat der Islamischen Arbeiterräte in der Provinz Golestan. „Eine Reihe dieser Arbeiter hatte das Rentenalter erreicht; ihr Ruhestand hätte durch gesetzliche Pensionen ermöglicht werden müssen.“ (Die staatliche Nachrichtenagentur ILNA am 8. Mai 2017)

Kommandeure der Revolutionsgarden und der Bassij-Miliz – die wichtigsten Anteilseigner des Bergwerks – haben sich in vollständiges Schweigen gehüllt, um ihre Rolle bei diesem Unglück zu verschleiern. In den ersten 12 Stunden nach der Explosion entsandten sie, anstatt den Verwundeten Behandlung zukommen zu lassen und zu versuchen, das Leben der Bergleute zu retten, sofort Bassij-Milizionäre und Einheiten der gegen Aufruhr gerichteten Polizei, um Demonstrationen der oben gebliebenen Bergleute und ihrer Angehörigen zu verhindern.

Fünf Tage nach der Katastrophe kam der iranische Präsident Hassan Rohani an den Ort des Unglücks. Verärgerte Demonstranten äußerten ihren Zorn über das ganze Mullah-Regime und seine verbrecherischen höheren Funktionäre, die sich weigern, den endlosen Schmerzen und Leiden der Bergleute auch nur die geringste Aufmerksamkeit zu widmen. Die Bergleute demonstrierten gegen mangelnde Sicherheitsvorkehrungen, das Fehlen von Gas-Sensoren, Ventilatoren, Kanälen zum Abräumen der Gas- und Sauerstoffkapseln. Sie demonstrierten dagegen, dass die Funktionäre die Warnungen der Bergleute überhörten und die Auszahlung der Löhne um 18 Monate aufgeschoben hatten, obwohl die Bergleute weiterhin in diesem schwierigen und gefährlichen Gebiet arbeiteten. Auch demonstrierten sie gegen die Gefahr der Verhaftung und Entlassung.

Diese schockierende Situation besteht nicht nur in dem Bergwerk von Azadshahr. Alle Bergwerke des Iran haben es mit solchen Umständen zu tun. Am 8. Mai kam ein weiterer Arbeiter in dem Bergwerk „Tezarah“ in Shahroud (östlich von Teheran) bei einer Gasinfektion ums Leben.

Homayun Hashemi, Mitglied des iranischen Parlaments, räumte ein, dass die Arbeiter im Iran Hunger leiden.

„Gegenwärtig befinden sich in meinem Wahlkreis 100 Bergwerke, deren Zustand weit schlechter ist als der des Bergwerks von Azadshahr. Immer wieder habe ich diese Minister gewarnt, doch nichts wurde unternommen. … Seit ungefähr 22 Monaten haben einige der Bergleute meines Wahlkreises keinen Lohn bekommen; vor einem Monat wurden etwa 200 Bergleute entlassen“, sagte er (in der staatlichen Nachrichtenagentur ISNA am 9. Mai 2017).

Maryam Rajavi, die gewählte Präsidentin des iranischen Widerstands, bezeichnete das plündernde Regime der Mullahs als für solche schändlichen Vorfälle und vor allem für die hohe Zahl von Unglücksfällen verantwortlich.

In einer Zeit, sagte sie, in der nach ähnlichen Ereignissen in anderen Ländern alle Mittel und Dienste eingesetzt werden, um das Leben der Betroffenen zu retten, setzt man im Iran alle Vermögen und Dienste ein, um der Art, wie das Regime das Land ausplündert und unterdrückt, zu dienen.

Sekretariat des Nationalen Widerstandsrates Iran
10. Mai 2017