Thursday, March 28, 2024
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Maryam Rajavi empfängt französische Freunde des iranischen Widerstands

NCRI – Text der Rede von Frau Maryam Rajavi, der gewählten Präsidentin des iranischen Widerstands, während der Neujahrsempfangs für französische Freunde des Widerstands im Hauptquartier des Nationalen Widerstandsrates des Iran (NCRI) in Auvers-sur-Oise, nördlich von Paris:

 

den 10. Januar 2016

Liebe Freunde und Nachbarn, 

meine besten Glückwünsche zum neuen Jahr 2016! Im Namen des iranischen Volkes und Widerstands wünsche ich dem französischen Volk ein Jahr des Glücks und der Brüderlichkeit.

Ich hoffe für Frankreich auf ein Jahr des Fortschritts, der Prosperität und Sicherheit, und auf ein Jahr der Freiheit für mein Volk im Iran.

Mit den Worten des großen persischen Dichters Hafis: „Wir werden dem Himmel ein neues Gesicht geben!“

Wie die meisten iranischen Dichter war Hafis ein entschiedener Gegner des religiösen Fanatismus und Extremismus. Er schrieb in der dunklen Zeit, in der die Mongolen den Iran überfielen, Gedichte, die erfüllt sind von der Hoffnung auf Freiheit und Menschlichkeit. Das ist der Geist, der auch uns am Beginn des neuen Jahres beseelt.

Unsere Welt wird vom Extremismus im Zeichen des Islam aufs Korn genommen. Daher laden wir mit Hafis jedermann ein, sich an dem Bau einer Welt zu beteiligen, die frei ist von dem religiösen Faschismus der iranischen Mullahs und der Fundamentalisten ähnlicher Art, wie DAESH. Es handelt sich darum, eine Welt der Toleranz und der Freiheit zu bauen.

Das vergangene Jahr war wegen des anhaltenden Blutvergießens in Syrien und im Irak und wegen der fortgesetzten Leiden, der Vertreibung und Unterdrückung für den Mittleren Osten ein schweres Jahr.

Es war auch für den Iran ein schwieriges Jahr; die Unterdrückung der Frauen und der Gefolgsleute anderer Religionen wurde gesteigert; unter dem angeblich gemäßigten Präsidenten Rouhani wurden fast tausend Personen hingerichtet. Auch wurde auf Camp Liberty ein Raketenangriff unternommen; dabei wurden Dutzende getötet.

Doch in dieser tiefen Dunkelheit leuchtet die Flamme der Hoffnung heller denn je.

Im Gegensatz zu den Mullahs des Iran, die ihre Freude über das in Paris von DAESH (ISIS oder ISIL) verübte Massaker nicht verbergen konnten, erkannten wir nach dem Raketenangriff auf Camp Liberty die schöne Flamme der Hoffnung an der schönen Solidarität mit dem iranischen Widerstand.

Wir sahen, daß auch im Iran die Hoffnung stärker ist als je zuvor – als iranische Lehrer überall demonstrierend durch die Straßen zogen. Wir sahen sie bei den Demonstrationen des Volkes in Azerbaijan und Kurdistan und bei den Versammlungen der verärgerten Angehörigen der politischen Gefangenen und der Opfer von Hinrichtungen vor dem Evin-Gefängnis in Teheran. 

Endlich können wir diese Flamme auch in der Welle von Protesten gegen die Menschenrechtsverletzungen im Iran erblicken, die Frankreich am Vorabend des Besuchs von Rouhani in Paris erlebt, der am Ende dieses Monats erwartet wird.

Rouhani trachtet darnach, das abscheuliche Bild des iranischen Regimes zu verbergen. Die Zweideutigkeit auf seiner Seite und auf der Seite der übrigen Mullahs ist ein Affront gegen das menschliche Gewissen der Welt. 

Auf der einen Seite freuen sich die Mullahs über das Massaker, das am 13. November in Paris stattgefunden hat; auf der anderen Seite verurteilt Rouhani den Angriff aufdringlich.

Diese Rollenspaltung darf niemanden täuschen.

Rouhani verteidigt die Hinrichtungen, die im Iran stattfinden. Unter dieser Regierung wurden bisher mehr als zweitausend Personen hingerichtet. Rouhani unterstützt ausdrücklich die Diktatur von Bashar Assad. Er hat sein Äußerstes gegeben, um die Kriegsmaschinerie des IRGC zu unterstützen. Vor zwei Wochen hat er einen Befehl zur Vergrößerung des Raketenarsenals des IRGC erlassen.

Diese Dinge müssen auf jedermann bestürzend wirken.

Liebe Freunde,

trotz ihrer Schandtaten mußten die Mullahs und DAESH im Jahre 2015 einige bittere Rückschläge hinnehmen.

Der Rückzug der Mullahs von dem Plan, die Atombombe zu bauen, ist eine Niederlage des Regimes. Der iranische Widerstand ist stolz darauf, daß er dies Programm, das die Mullahs in eine Sackgasse trieb, enthüllt hat. Zum Glück hat die Entschiedenheit Frankreichs bei den Verhandlungen größere Konzessionen an die Mullahs verhindert.

Das iranische Regime hat auch in Syrien einen strategischen Rückschlag erlebt; die Koalition der arabischen und muslimischen Länder hat es in der Region wirksam isoliert.

Es war ein bedeutender Fortschritt, daß die Welt unter dem Banner des Islam gegen den Extremismus vereinigt wurde; denn das Zentrum dieses Extremismus liegt in Teheran. 

Wir treten also in das Jahr 2016 mit bedeutenden Erfolgen ein.

Je mehr Frankreich und die Welt sich auf das Teheraner Regime und seine Verbündeten als die Quelle des Fundamentalismus konzentrieren, um so näher kommen sie dem Frieden und der Sicherheit.

DAESH kann besiegt werden. Doch der erste Schritt dazu ist der Sieg über die Diktatur Assads, die DAESH fördert, indem sie das Corps der Iranischen Revolutionsgarden deckt.

Wir rufen die internationale Gemeinschaft und besonders Frankreich auf, eine entschiedene Politik anzunehmen, damit das iranische Regime aus Syrien, dem Irak, dem Libanon und dem Jemen vertrieben wird.

Die Welt kann sich vom Fundamentalismus befreien, wenn das religiöse Regime im Iran – das Zentrum des Fundamentalismus – gestürzt wird. Wir rufen die Weltgemeinschaft auf, den Kampf des iranischen Volkes um den Sturz des Mullahs zu respektieren.

Der iranische Widerstand tritt für eine tolerante Republik ein, die auf der Trennung von Religion und Staat, der Abschaffung der Todesstrafe, und der Gleichberechtigung der Frauen beruht.

Wir haben gemeinsam einen langen, schwierigen Weg zurückgelegt. Wir haben den Test des 17. Juni 2003 bestanden. Wir traten den Mullahs entgegen – ihnen und der Art, wie ihre Lobbies den Widerstand dämonisieren. Wir haben dem 15 Jahre dauernden Verfahren, das sie gegen den Widerstand angestrengt hatten, ein Ende gemacht.

Dank unserer Solidarität durften wir eine zuträgliche Koexistenz zwischen zwei Kulturen und zwei Religionen erfahren.

Die Mullahs und Fundamentalisten nähern sich ihren Zielen, indem sie Feindschaft gegen die Gefolgsleute anderer Religionen säen. 

Sie, verehrte Freunde, und wir aber haben ein Vorbild der Koexistenz und Freundschaft gegeben.

Sie haben erfahren, daß die Anwesenheit des iranischen Widerstands Freundschaft und Brüderlichkeit verbreitet hat. Wir haben erfahren, daß das Volk Frankreichs den Iranern freundlich gegenübersteht, freundlich auch den demokratischen, toleranten Muslimen. 

Gemeinsam können wir viel schaffen. Wir können Dinge tun, die für die Freiheit und die Menschenrechte im Iran notwendig sind, Dinge, die für die Überwindung des islamischen Extremismus von vitaler Bedeutung und für den Schutz der Bewohner von Camp Liberty erforderlich sind.

Wir haben also in diesem Jahr unsere Anstrengungen zu verdoppeln.

Ich danke Ihnen, und noch einmal: Glückauf im neuen Jahr!