Friday, March 29, 2024
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Schlechte Recherche: Spiegel-Artikel dient dem iranischen Regime als Propaganda

Von Christian Zimmermann

Trotz dem regen Austausch zwischen dem Nationalen Widerstandsrat Iran NWRI (der größten Vertretung von Exiliranern weltweit), Warnungen vor iranischer Propaganda und Angeboten zur sachlichen Recherche über die Zusammenhänge mit der Redaktion, veröffentlicht der Spiegel einen mehrseitigen Artikel über die Volksmudschahedin (PMOI / MEK), der an infamer Lüge nicht zu überbieten ist. Auf dem Niveau, mit dem über die angeblich „Palästineserblut trinkenden Juden“  berichtet wird, gibt der Spiegel einen  Einblick in die Funktion und das Wesen der größten iranischen Oppositionsgruppe, der sich an stereotypen Verunglimpfungen nicht überbieten lässt.

„An einer Landstraße im Nordwesten Albaniens bereiten sich seltsame Männer und Frauen in einem Camp auf den Sturz des iranischen Regimes vor: Dreimal pro Woche üben viele von ihnen angeblich, Kehlen mit Messern aufzuschneiden, Hände zu brechen, Augen mit den Fingern auszustechen, Mundwinkel einzureißen.  So zumindest erzählen es Aussteiger der Gruppe.“ So berichtet DER SPIEGEL Nr. 8 / 16. 2. 2019

Es gibt auch andere Augenzeugen, hunderte ziviler und staatlicher Besucher der Siedlung bei Tirana, die wirklich verlässlich völlig anders und positiv berichten. http://www.iran-update.com/images/news/2018/11/Nov_2018_-_DSFI-Besuch_Ashraf_Tirana.pdf

Klingt der Spiegelartikel nach sauberer Recherche? NEIN.

Diese gesteuerte Propaganda hat System und einen handfesten Hintergrund. Das iranische Regime steht mit dem Rücken an der Wand und handelt mit allen erdenklichen Mitteln, bis hin zum Rufmord. Es ist unbestritten, dass das iranische Regime seit seiner Existenz vor 40 Jahren seine politische Opposition vernichten will. Das geschah mit der brutalen Verfolgung und Ermordung von über 120.000 Dissidenten und einer gigantischen jahrelangen Lügenkampagne, die in Wellen, je nach Bedarf, auf- und abschwillt. Immer wieder berichteten der Verfassungsschutz und die Geheimdienste darüber.

Nachdem der US Präsident Trump die völkerrechtlich nicht verbindliche  Atomvereinbarung aufgekündigt hat, begann für das Regime in Teheran die letzte Phase des Kampfes um seine Existenz. Niemand bestreitet die katastrophale Lage des Landes, noch nicht einmal das Regime selbst. Doch statt den Wandel, den Regime- und Systemchange  in Erwägung zu ziehen, wie es weite Teile der Bevölkerung fordern, ( Lehrer und LKW Fahrer streiken, Frauen zeigen zivilen Ungehorsam, Demonstranten beklagen die katastrophale soziale und wirtschaftlich Lage), statt die internationale Isolation zu beseitigen, statt die Terrorunterstützung zu beenden und die Geldwäsche, Korruption  und den Drogenhandel einzustellen, spielt das Regime den globalen Player und droht mit Raketen und Armeen und der Vernichtung ganzer Staaten. Dabei macht es auch nicht vor den Staaten halt, die noch immer eine Unterstützung  praktizieren, wie Deutschland oder Frankreich und England. Während sich in Warschau am 13. Und 14. Februar 60 Staaten trafen, um über Maßnahmen gegen den Iran zu beraten, wurde ein Tag später in München deutlich, dass der Dialogstrategie kein Erfolg beschert werden wird. 

Dazu wurden mehrere Diplomaten und Geheimdienstler angewiesen nach langen Jahren der Zurückhaltung wieder zur Morden. Darüber hinaus wurde die Auslandsspionage tätig, die Medien und die Politik zu manipulieren, die größte Opposition zu kriminalisieren und als unmoralisch und unmenschlich zu diskreditieren.

Um sich selbst als Stabilitätsfaktor darzustellen und die eigenen Verbrechen zu verharmlosen werden die politischen Oppositionellen als die eigentliche Gefahr diskriminiert. Da wird mit der immer wieder benutzen Methode sogenannte „Aussteiger“ als Zeugen herangezogen, die sich auch immer wieder als nicht glaubhaft erweisen. Mehrere Gerichtsverfahren in Deutschland  gegen iranische Spione haben belegt, wie das Regime arbeitet, indem es Menschen anwirbt, missbraucht oder unter Druck setzt. Trotzdem lassen sich Presseorgane, die sich dem angeblich kritischen und antiamerikanischen Spektrum zuordnen lassen, von iranischen Informanten missbrauchen, deren Herkunft und Einsatz als staatlich gesteuert nachzuweisen ist. 

Doch leider erliegt auch die Bundesregierung und besonders das Außenministerium den Falschmeldungen, trotz gerichtlicher Klarstellungen und unzähliger Gegenbeweise.

Der Nationale Widerstandsrat Iran und seine Mitgliedsorganisationen, wie die PMOI sind nicht irgendeine Gruppe von verrückten Sektierern und politisch Verirrten, sondern eine nachweislich gut und demokratisch organisierte weltumspannende  Bewegung von zehntausenden Exiliranern, die Ihr Leben und ihre Leistungsfähigkeit in einer 40 Jahre währenden Unbeugsamkeit manifestieren, um einen freien und demokratischen Iran zu entwickeln. Ihnen gebührt jede Unterstützung, nicht einer Bande von skrupellosen selbst ernannten Klerikalen und Revolutionären.